Ist regionale Ernährung gesund?

Regionale Ernährung ist gut für die Umwelt. Klar, das wissen wir alle. Doch ist eine regionale Ernährung auch gesund?

1. Wie natürlich ist unser Essen eigentlich noch?

1.2. Alternativen

2.Essen wir Pflanzenschutzmittel mit?

3.Was ist Nitrat?

4. Zusammenfassung

1. Wie natürlich ist unser Essen eigentlich noch?

Im Supermarktregal türmen sich Frühlingszwiebeln im Winter und Äpfel im Frühling. Eigentlich normal, oder? Nein, denn Frühlingszwiebeln wachsen hier zwischen April und Anfang Juni und Äpfel sind hier erst im Spätsommer reif. Von unseren Bauern können diese Produkte also nicht herkommen, oder? Richtig, diese Produkte werden in anderen, wärmeren Ländern hergestellt, wobei diese Produkte lange Transportwege hinter sich legen müssen, um auf unserem Teller zu landen. Beim Transport wird allerdings viel Benzin verbrannt und dadurch CO2 ausgestoßen, welches den Treibhauseffekt verstärkt. Wer im Winter europäische Frühlingszwiebeln findet, kann davon ausgehen, dass diese in Gewächshäusern gepflanzt wurden. Doch auch diese Variante verbraucht sehr viel Energie. Auch Pizzen, Fischstäbchen und Pommes schaden dem Klim, denn diese werden in großen Fabriken gekocht, tiefgekühlt, verpackt und um die ganze Welt verschippt und dann in Supermärkte gefahren. Nicht gerade umweltfreundlich, oder?

Doch was soll ich dann kaufen?

Bio Produkte, regionale und saisonale Produkte bieten die perfekte Alternative. Denn dabei wird auf Gifte gegen Krankheiten verzichtet und schädliche Insekten werden einfach mit den Händen entfernt. Zudem werden bei regionalen und saisonalen Produkten nur Pflanzen gepflanzt, die hier Zuhause sind, bei Bio nicht nur, aber viel. Der Vorteil ist, dass diese Pflanzen an unser Wetter gewöhnt und damit weniger anfällig für Krankheiten sind. Außerdem gehen Bio, regionale und saisonale Betriebe schonend mit Boden, Wasser und Pflanzen um und verwenden keine großen, schweren Landmaschinen. Zudem bekommen die Tiere ein zu ihnen passendes Futter und kein Kraftfutter oder Abfälle. Die Tiere freuen sich über mehr Auslauf und Stroh im Stall und haben viel mehr Platz auch auf der Weide.  Allerdings ist das für die Bauern mehr Arbeit, wodurch die Produkte teurer sind, als nicht Bio, regionale oder saisonale Produkte. Wem es jedoch wichtig ist sich gesund, tierfreundlich und umweltbewusst zu ernähren, der sollte auf jeden Fall auf diese Produkte zurückgreifen. Und übrigens: heimische Produkte enthalten meistens auch noch viel mehr Vitamine.

Interview mit einer Ernährungsberaterin

Am 26.3.17 habe ich Hilde Aymans interviewt, weil ich von ihr wissen wollte, was sie von einer regionalen/ saisonalen Ernährung hält. Hilde Aymans arbeitet als Ernährungsberaterin im Reha Zentrum in Pützchen.

 

1. Für wie wichtig halten sie eine regionale und saisonale Ernährung?

"Sehr wichtig, da man durch den Kauf von regionalen, sowie auch saisonalen Produkten den Pestizideinsatz verringern kann. Das ist dann natürlich auch für uns gesünder. Außerdem bringen sie Abwechslung in unsere Ernährung, da das Sortiment immer wieder, von Monat zu Monat variiert. So entwickelt sich bei mir eine Vorfreude auf bestimmte Monate und die damit verbundenen Lebensmittel und mir wird nie langweilig. Außerdem gibt uns die Natur genau die Lebensmittel, die wir zu bestimmten Jahreszeiten brauchen. Im Frühjahr z.B. den Spargel und im Winter den Kohl, der voll mit Vitaminen und Ballaststoffen ist. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass regionale, sowie auch saisonale Produkte günstiger sind, da sie praktisch vor der Haustür wachsen und kaum Pflege brauchen. Dass macht die Produkte wiederum auch gesünder und frischer."

 

2. Mit ihren Patienten kochen sie als Ernährungsberaterin in der Lehrküche gesunde Rezepte, die ziemlich schnell gehen , damit die Patienten die Gerichte Zuhause auch schnell nachkochen können. Achten sie in der Lehrküche auf regionale und saisonale Produkte?

 

"Aber auf jeden Fall. Regionale und saisonale Produkte sind viel günstiger als solche, die nicht regional und saisonal sind. Ich und auch der Patient möchten natürlich gesund, aber auch möglichst billig Produkte einkaufen. Indem ich auf regionale und saisonale Produkte in der Lehrküche setze, kann ich den Patienten zeigen, dass ich im Winter keine Erdbeeren aus tausenden Kilometern Entfernung brauche, sondern einfach im Sommer selber Erdbeeren anbauen kann, die ich dann am Ende der Erdbeersaison einfriere, um sie im Winter, wenn das deutsche Sortiment an saisonalen Produkten nur Äpfel umfasst zu essen."

 

3. Sind sie mal ehrlich. Ernähren sie sich nur regional und saisonal?

 

"Nein. Manche Gerichte kann man nicht nur regional anbauen, da nicht alles in Deutschland wächst. Aber wer von uns möchte schon komplett auf Schokolade, Bananen, Avocados, Orangen, etc. verzichten? Allerdings greife ich bei der Verwendung von nicht regionalen und saisonalen Produkten auf Bio und Fair Trade Produkte zurück. Bio bedeutet nämlich, dass bei dem Anbau keine Pestizide verwendet wurden und Fair Trade, dass der Arbeiter, der das Lebensmittel geerntet hat, ausreichend Lohn zum Überleben bekommt."

 

4. Wie wichtig ist ihnen denn Bio und Fairtrade beim Einkauf?

 

"Sehr wichtig, da immer mehr Krankheiten und Allergien wegen der Pestizidrückstände an den Lebensmitteln auftreten. Das sehe ich auch oft bei meiner Arbeit. Mit Bio kann man da, da dabei keine Pestizide verwendet werden super dem entgegentreten. Fair Trade ist mir so wichtig, da ich es schrecklich finde, dass Arbeiter unter so schrecklichen Arbeitsbedingungen arbeiten müssen. Dabei verletzen sie sich oft, oder kriegen schlimme Hautkrankheiten von dem Kontakt mit den Pestiziden."

 

Sind Smoothies umweltschonend?

Smoothies- das neue Supergetränk. Aber wie gesund sind gekaufte Smoothies wirklich? Ich verfolge die Herstellung und den Transport des angeblich Supergesunden Getränks. Was ich rausfinde, ist schockierend.

Der Weg eines Smoothies:

 

1. Die Früchte müssen zuerst von den Feldern mit großen, CO2 ausstoßenden Maschinen geerntet werden. Viele Früchte kommen auch von mehreren Tausend Kilometern weit her.

2. Die Früchte werden in die Fabriken gebracht. Auch hier stoßen die Transporte mit Flugzeug und Laster wieder Unmengen an CO2 aus.

3. Das Obst wird von Maschinen gewaschen, kleingemacht und abgefüllt. Dabei werden viele Konservierungsstoffe zugesetzt, damit der Smoothie auf dem langen Weg, den er noch vor sich hat nicht schlecht wird. Außerdem kommen noch viele Zucker, Geschmacksverstärker, Aromen und andere chemische Mittel in denn Smoothie herein. Und der Rest sind Früchte? Weit gefehlt! In den Meisten Smoothies sind kaum Früchte enthalten, hauptsächlich Waser und Aromen, die den Geschmack von Früchten vortäuschen.

4. Die Kunststoffgefäße für die Smoothies werden wiederum in einer anderen Firma hergestellt und auf langen Transportwegen zu der Fabrik mit dem Obst gefahren.Das fertige Produkt kommt wieder auf den Laster und wird in den Supermarkt gefahren.

 

Ihr seht also: Mit gesund haben diese Smoothies wenig zu tun. Dabei sind Smoothies an sich eigentlich wirklich sehr gesund. Wenn ihr weiterhin Smoothies trinken wollt, aber jetzt gesunde Smoothies trinken wollt, die dem Klima nicht schaden, macht euch eure Smoothies doch einfach selbst.Ich stelle euch hier einige supereinfache Rezepte für superleckere, gesunde, regionale und umweltfreundliche Smoothies vor.

 

1. grüner Spinat Smoothie

für 1 Glas

Du brauchst:

  • 2 handvoll Spinat
  • 1/3 Gurke
  • 1 EL Honig
  • 1 Apfel
  • 1 Birne
  • Wasser
  • 30 g Leinsamen

So gehts:

1. Gemüse und Obst waschen ,von Kerngehäusen befreien und in dünne Scheiben schneiden

2. Die Leinsamen einige Stunden in Wasser aufquellen lassen

3.Spinat und Wasser in den Mixer geben und vorsichtig mixen

4.  die restlichen Zutaten in den Mixer geben

in ein Glas geben und genießen

2. Löwenzahn Smoothie

für 1 Glas

Du brauchst:

  • 5 Blätter Löwenzahn
  • 1 1/2 handvoll Blattspinat
  • 1/3 Gurke
  • 1 Birne
  • 1 Apfel
  • 1 EL Honig
  • Wasser

So gehts: 

1. Gemüse und Obst waschen und in dünne Scheiben schneiden

2. das Gemüse in den Mixer füllen und mit dem Wasser mixen

3. die restlichen Zutaten in den Mixer geben und kräftig durchmixen

4. Smoothie servieren

Süßer Salat Smoothie

für 1 Glas

Du brauchst:

  •  1 1/2 handvoll Salat
  • 2 EL Honig
  • 150 ml Wasser

 

Zubereitung:

  1.  denn  Salat säubern
  2. den Salat mit dem Honig in den Mixer geben und im Mixer pürieren
  3. Smoothie servieren

Sommer Smoothie

für 4 Gläser

Du brauchst:

  • 2 handvoll Salat
  • 1 handvoll Basilikum
  • 1 Birne
  • 1/2 Gurke
  • 1 Nektarine
  • etwas Zitronensaft
  • einige Rosinen
  • 1/2 L Wasser
  • einige Blaubeeren, Himbeeren, Walnüsse

 

So gehts:

Blaubeeren und Himbeeren unterrühren und servieren

  1. den Salat mit Basilikum und Gurke und 150 ml Wasser in den Mixer geben und zerkleinern
  2. die restlichen Zutaten, bis auf die Blaubeeren und Himbeeren dazugeben und pürieren, so viel Waser hinzugeben, bis der Smoothie die gewünschte Konsistenz erreicht hat.
  3. Blaubeeren und Himbeeren hinzugeben und unterrühren, dann servieren

 

Sind Bio Produkte gesünder?

Bio Produkte enthalten kaum oder gar keine Rückstände von Pflanzenschutzmitteln und die verwendeten Pflanzenschutzmittel sind im Gegensatz zu nicht Bio-Landwirtschaft nicht giftig. Außerdem enthalten sie meist weniger Nitrat, was auch gesünder für und ist und sind meistens reicher an Nährstoffen und gesundheitsfördernden Inhaltsstoffen. Zudem schonen sie Boden, Wasser und Klima ganz besonders! 

Was ist Nitrat?

Nitrat ist ein Nährstoff, den Pflanzen zum wachsen brauchen. Allerdings können aus Nitrat Substanzen entstehen, die im Tierversuch krebserregend wirken. Im Verdauungsbereich des Menschen können sie sich nämlich zu Nitriten umwandeln, welche krebserregende Nitrosamine im Körper bilden.

Zu viel Nitrat kommt hauptsächlich bei überdüngten Lebensmitteln vor und diese gibt es in der Bio-Landwirtschaft ja wohl eher weniger.

Bild: http://blog.besserhaushalten.de

Essen wir Pflanzenschutzmittel mit?

Jein. Zwar gibt es strenge gesetzliche Regeln und regelmäßige Kontrollen der Produkte, doch trotz der Kontrollen lassen sich bis zu einem bestimmten vorgesetzten Punkt Pflanzenschutzmittel finden. Nur wenige Produkte liegen jedoch über dem vorgesetzten Maximum. Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte regionale, saisonale und Bio Produkte bevorzugen.

Ersetze Fast Food durch Slow Food

Fast Food ist nicht nur ungesund, es wird auch viel Fleisch für verbraucht. Dieses Fleisch kommt nur in den seltensten Fällen von glücklichen Tieren. Außerdem wird für das Fast Food viel Verpackungsmaterial gebraucht. Und das ist meistens aus Plastik. Leider stößt die Herstellung von Plastik, genauso wie die langen Transporte der einzelnen Lebensmittel für Fast Food viel CO2 aus. Wer trotzdem Fast Food essen sollte, sollte zu einem Restaurant gehen, in dem der Koch Bio einkauft.

Regionale Ernährung: Gesund und Vielseitig!


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Kommentare: 1
  • #1

    Polly (Sonntag, 26 März 2017 14:16)

    Die Seite ist ausfürlich, logisch und einfach beschrieben, man kann über verschiedenste Themen lernen und sich bei der Ernährung verbessern.